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Im vergangenen Jahr reisten wir für knapp zwei Wochen nach Bali. Wir hatten die traumhaft schöne Insel mit Ihren liebenswerten Bewohnern sehr schnell in unser Herz geschlossen. Noch bevor wir nach Bali reisten haben wir uns natürlich überlegt, was wir uns auf der Insel alles ansehen wollen. Unter anderem stand der Pura-Lempuyang-Luhur-Tempel auf unserer Liste. Natürlich sind wir über Instagram auf den Tempel gestossen. Schließlich hat er auch ein eigenes Hashtag. Die Bilder des Tempels, mit dem Vulkan im Hintergrund und dem See davor findet man millionenfach in den sozialen Netzwerken. Über den Sinn das gleiche Bild wie alle anderen machen zu wollen kann man natürlich streiten, aber das ist auch ein anderes Thema. Letztlich ging es uns auch darum diesen Ort zu sehen.

Das berühmte Tempelfoto von Instagram

Zugegebenermaßen haben wir uns vorab nicht mehr weiter damit beschäftigt. Die Reise war recht spontan gebucht und die Planung musste entsprechend schnell gehen. Bereits bei der Ankunft an der Tempelanlage kommen erste Zweifel auf. Das komplette Areal besteht aus mehreren Tempeln, die alle zu Fuß oder mit dem Roller erreicht werden können. Letztlich wollen aber die meisten Touristen hier nur eins, das berühmte Foto – #gatesofheaven.

lempuyang-tempelWir machten uns die wenigen hundert Meter vom Parkplatz hinauf zum berühmten Tempel. Neben einer enormen Anzahl an Touristen stellten wir erstaunt fest: Es gibt keinen See! Kein Wasser! Nichts! Überhaupt ist der Tempel alles andere als beeindruckend. Ein Tempel wie jeder andere auf Bali. Unser Beitragsbild oben ist übrigens komplett in Photoshop entstanden. Zugegeben ein eher provisorischer Fake. Wer es richtig machen will, der stellt sich in die Schlange mit hunderten anderen Touristen und macht sein Foto oder lässt es machen. Der vermeintliche See ist nichts weiter als ein Spiegel der unter das iPhone oder die Kamera gehalten wird. So entsteht der Eindruck der spiegelnden Wasseroberfläche. Zugegeben, man hätte selber drauf kommen können. Die vermeintliche Wasseroberfläche ist viel zu glatt und ein Blick auf Google Maps hätte das ganze auch schon aufgeklärt.

Am Ende war unser Ausflug zum Lempuyang Tempel dann doch eher ernüchternd. Zumal auch die Anreise etwas länger war. Sicherlich sind Plattformen wie Instagram an dem Phänomen nicht ganz unschuldig, letztlich versuchen auch wir immer aus jedem Foto das Beste rauszuholen. Die Vorgehensweiße am Lempuyang Tempel war aber auch uns dann ein wenig zu viel. Hinzu kam, dass die Tempelanlage zum Teil einer Baustelle glich.

Die Realität sieht anders aus

In Wirklichkeit sieht das ganze dann so aus. Natürlich ist der Blick auf den Tempel mit dem Vulkan im Hintergrund immer noch ganz schön. Der ganze Bereich sieht allerdings nicht sonderlich einladend aus. Leider war gerade rund um die Tempel auch sehr viel Müll zu finden. Dies ist für asiatische Länder nun nicht gerade untypisch und auch auf Bali keine Seltenheit. Gerade hier war es aber sehr auffällig, wie viel Müll wild in der Natur rumliegt.  Es ist eine klassische „Touristenfalle“ eine vermeintliche Attraktion, das schnelle Geld von den Massen die mittlerweile auf die kleine Insel strömen. Für uns war es eine Erfahrung mehr – leider aber keine die wir wiederholen müssen.

Flo
Flo Photography